In den
bisher 150 entdeckten Gräbern wurden Skelette von
Männern, Frauen und Kindern gefunden, die aufgrund
ihrer Trachtbestandteile - also Ringe, Ohrgehänge,
Ketten oder Gürtelschnallen - als Awaren bestimmt
werden können. 791 bis
803 wurde das Reich der Awaren in den Kriegen von Karl dem
Großen vernichtet. Danach - so wurde bisher angenommen
- kam es zu einer massiven Zuwanderung von Slawen. Der
Gräberfund in Vösendorf könnte jetzt einen
anderen Ablauf der Geschichte nachzeichnen. Awaren Die Awaren, ein früh-mittelalterliches Reitervolk, besetzten 568 das Karpatenbecken und hatten bis Anfang des 7. Jh. auch die Oberherrschaft über weite Bereiche Mittel- und Ost-Europas inne. Ihre reiche archäolog. Hinterlassenschaft findet sich im Karpatenbecken und seinen Randbereichen, vornehmlich im Wr. Becken und im Nord-Burgenland. Die Funde zeigen zwar starke reiternomadische Traditionen, jedoch auch german. und bes. byzantin. Komponenten. Mit der starken awarischen Macht im Hintergrund erfolgte die slawische Besiedlung des heutigen Kärnten, der Steiermark und NÖ. Nach der erfolglosen Belagerung von Konstantinopel 626 büßten die Awaren ihre Vormachtstellung ein. In dieser Schwächeperiode gründete der fränkische Kaufmann Samo ein Slawenreich, wohl in Böhmen und Mähren, vielleicht reichte es auch noch in das heutige Österreich. Auch die Alpenslawen, im 8. Jh. Karantaner genannt, werden sich zu dieser Zeit von den awarischen Ansprüchen frei gemacht haben. Im 8. Jhdt. kam es offenbar zu einem Versuch, die awarische Oberherrschaft über den Alpenraum wiederzuerrichten. Die Karantaner unterwarfen sich daher dem Baiernherzog und akzeptierten auch die nun einsetzende Missionierung. Hzg. Tassilo III. suchte bei den Awaren Rückhalt gegen Karl den Grossen. Nach seiner Niederlage kam es zu den Awaren -Kriegen (791-96), die mit der Zerstörung des Awaren -Reichs endeten. Zumindest bis 728 bestand ein abhängiges, von den Karolingern eingerichtetes Fürstentum der Awaren "zwischen Steinamanger und Carnuntum" unter getauften Khaganen. |